NEBEL MAGAZIN
NEBEL — Magazin zur Gegenwartskultur
Sprache: deutsch
170 × 225 mm
192 Seiten
2020/2021
Cover: Vivian Dehning & Patrycja Kopinska
Featured:
Coverjunkie↗
Dieses Magazin ist im Rahmen von Vivians Bachelor-Arbeit entstanden.
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NEBEL ist ein Magazin zur gegenwärtigen Gesellschaft und Kultur, das sich kritisch und musisch mit Feminismen, Geschlecht, Gender und Heteronormativität auseinandersetzt.
Hier ist Raum für Dialoge und Monologe, Fragen und Antworten und das Verknüpfen von verschiedenen Perspektiven. Mit Texten, Essays sowie künstlerischen und fotografischen Beiträgen und Reportagen sollen leise und laute Stimmen unterschiedlicher Menschen verstärkt werden. Bestehende Konflikte werden aufgegriffen, Annahmen in Zweifel gezogen und alte Fragen neu gedacht.
NEBEL will als Magazin diverse und zeitgenössische Diskurse abbilden, Erfahrungen sichtbar machen und nachhaltige Debatten anregen, die dann vielleicht zu weiteren Interaktionen leiten.
Inspiriert von Virginia Woolf, bezieht sich der Titel des Magazins auf eine Anekdote aus ihrem 1929 erschienenen Essay »Ein Zimmer für sich allein«. Woolfs fiktive Ich-Erzählerin liest sich die Schlagzeilen einer Zeitung durch und stellt fest, dass die Herrschaft des Patriarchats nicht zu übersehen ist; dass es alles zu kontrollieren scheint – bis auf eines: den Nebel im Wetterbericht.
Das erste Heft dreht sich um das Wort »Macht«.
Heft 01 ist mit 17 Artikeln redigiert, auf zwei verschiedenen Papieren gedruckt, fadengebunden und als kleines Extra liegt eine Karte mit einem Zitat von Virginia Woolf bei, die mit ihrem Essay Namens-Geberin des Magazins ist.
Macht zeigt sich im Großen und im Kleinen. Wir können sie ausüben oder müssen uns ihr unterordnen. Macht bestimmt Systeme. Meist sind es Systeme, in die wir hineingeboren werden und die uns deswegen unabänderlich erscheinen. Aber wir haben alle einen Einfluss auf das gemeinsame Zusammenleben.
Ungleichheiten wahrzunehmen und anzuerkennen ist essentiell, es stellt aber noch keine Lösung dar — nicht damals, nicht heute und auch nicht morgen. Deshalb müssen wir einen Schritt weiter gehen. Und der besteht darin, uns gegenseitig zuzuhören. Und zwar mit dem Willen, zu verstehen.
Wir müssen uns nicht eingliedern in das bestehende System, wenn wir die Gegebenheiten und Prozesse in unserer Gesellschaft nicht einfach nachbilden wollen. Was wir hingegen brauchen, ist eine Loslösung von tradierten Geschlechterrollen und deren kritischen Wirkmechanismen. Uns steht die Freiheit zu, gesellschaftliche und kulturelle Ideen neu zu denken. In der Geschichte wurden immer wieder Gesellschaftsordnungen erfunden, um das Zusammenleben als große Gemeinschaft zu organisieren.
Wir können gemeinsam die Anstrengung unternehmen, den festgefahrenen Blick zu verändern. Gemeinsam die Bemühung verfolgen, es besser zu machen, denn wir teilen uns diesen Planeten — mit vielen Lebewesen und Lebensweisen.
Inhalte
Im Heft 01 von NEBEL nimmt uns Alicja Boß mit nach Hollywood und der Fotograf Jeremy Suyker nach Berlin, wo er ein Rugby-Team begleitet hat, das uns die Vielfältigkeit des Sports zeigt. Die Aktivistin und Künstlerin Jasmin Mittag erläutert, warum wir Feminismus überhaupt brauchen und ein Trans* Mann teilt seine Alltagserfahrungen mit uns. Ein Sozialwissenschaftler und Sonderpädagoge erläutert die Frage nach der Entstehung von Geschlecht und die Kunsthistorikerin Anna Stemmler schreibt über die Darstellung von Frauenfiguren in Protestbewegungen und die Machtverhältnisse in solchen Bildtraditionen.
Lisa Starke setzt sich kritisch mit dem Frauenbild im Christentum und anderen Religionen auseinander und Luise Schlütsmeier hält ein wütendes und zugleich amüsantes Plädoyer für die Normalisierung der Periode. Eine IT-Prüferin einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft stellt uns ihren besonderen Kollegen Markus Schmidt vor und wir fragen Frauen nach den Beziehungen zu ihren Großmüttern. Die Fotografin Vivian Rutsch schreibt über die Suche nach Antworten zu den Missbrauchs- und Todesfällen in ihrer Familie und den Transgender Prozess ihrer verstorbenen Schwester.